Inhaltsverzeichnis:
Wichtige Arbeitsschritte der Lackiervorbereitung im Überblick
Wichtige Arbeitsschritte der Lackiervorbereitung im Überblick
Wer ein makelloses Lackierergebnis erzielen will, kommt an einer präzisen und systematischen Vorarbeit nicht vorbei. Es gibt ein paar essenzielle Schritte, die du auf keinen Fall überspringen solltest – jeder einzelne ist wie ein Puzzlestück, das am Ende das Gesamtbild bestimmt. Die Reihenfolge ist dabei kein Zufall, sondern folgt einer erprobten Logik, die Fehlerquellen minimiert und die Haftung des Lacks maximiert.
- Analyse des Untergrunds: Vor dem ersten Handgriff steht die genaue Begutachtung der Oberfläche. Gibt es alte Lackschäden, Rost, tiefe Kratzer oder vielleicht unsichtbare Verunreinigungen? Erst nach dieser Bestandsaufnahme entscheidest du, wie tiefgreifend die nächsten Schritte ausfallen müssen.
- Demontage relevanter Anbauteile: Alles, was den Zugang zur zu lackierenden Fläche behindert, sollte entfernt werden. So lassen sich Kanten und Übergänge gleichmäßiger bearbeiten und Lacknasen vermeiden.
- Vorbehandlung spezieller Materialien: Unterschiedliche Untergründe wie Aluminium, verzinktes Blech oder Kunststoff verlangen individuelle Vorbehandlungen. Beispielsweise erfordern Kunststoffe spezielle Haftvermittler, während bei Aluminium ein besonderer Reiniger nötig ist, um Oxidschichten zu entfernen.
- Kontrolle der Arbeitsumgebung: Staub, Temperatur und Luftfeuchtigkeit beeinflussen das Ergebnis enorm. Eine saubere, gut belüftete und möglichst staubfreie Umgebung ist Pflicht – sonst setzt sich der Schmutz schneller fest, als du „Lackierpistole“ sagen kannst.
- Testflächen anlegen: Gerade bei neuen oder unbekannten Materialien lohnt sich eine kleine Probefläche. So siehst du sofort, ob Haftung und Verlauf stimmen, bevor du dich an die große Fläche wagst.
Diese Arbeitsschritte sind das Fundament für alles, was danach kommt. Wer hier schludert, zahlt später doppelt – sei es durch Nachbesserungen, Lackabplatzer oder schlicht ein enttäuschendes Ergebnis. Also: Nicht hetzen, sondern Schritt für Schritt und mit klarem Kopf vorgehen.
Professionelle Reinigung und Entfettung – So gelingt die makellose Basis
Professionelle Reinigung und Entfettung – So gelingt die makellose Basis
Eine perfekte Lackierung beginnt nicht mit dem ersten Farbauftrag, sondern mit einer gründlichen Reinigung, die weit über das bloße Abspülen hinausgeht. Wer hier nachlässig ist, riskiert unschöne Lackfehler und Haftungsprobleme. Doch wie geht man es richtig an?
- Wasser allein reicht nicht: Setze auf spezielle, lackverträgliche Shampoos ohne Glanzzusätze oder Wachse. Rückstände von alten Polituren oder Konservierern können die Haftung des Lacks massiv beeinträchtigen.
- Unsichtbare Feinde entfernen: Gerade Silikon, Teer oder Insektenreste sind tückisch. Ein hochwertiger Silikonentferner wirkt hier Wunder – aber nur, wenn du ihn mit einem frischen, fusselfreien Tuch aufträgst und die Fläche danach nicht mehr mit bloßen Händen berührst.
- Schrittweise Vorgehensweise: Arbeite immer von oben nach unten, damit gelöster Schmutz nicht erneut auf bereits gereinigte Bereiche gelangt. Nach jedem Reinigungsschritt empfiehlt sich ein Wechsel der Tücher, um Kreuzkontamination zu vermeiden.
- Handschuhe sind Pflicht: Selbst kleinste Fettspuren von den Fingern können später zu Lackabstoßungen führen. Also: Nach der Reinigung sofort Handschuhe anziehen – und zwar saubere!
- Details nicht vergessen: Auch schwer zugängliche Ecken, Sicken und Spalten verdienen Aufmerksamkeit. Mit einem Pinsel oder einer weichen Bürste lassen sich selbst hartnäckige Ablagerungen entfernen, die sonst später für Ärger sorgen.
- Zwischenreinigung nach dem Schleifen: Nach jedem Schleifvorgang sollte die Oberfläche erneut entfettet werden, um feinen Staub und Schleifreste restlos zu beseitigen. Das verhindert, dass sich winzige Partikel unter dem Lack einschließen.
Die Investition in hochwertige Reinigungs- und Entfettungsmittel zahlt sich am Ende doppelt aus – und zwar in Form eines gleichmäßigen, haftstarken Lackaufbaus, der nicht nur gut aussieht, sondern auch lange hält.
Pro- und Contra-Tabelle: Gründliche Lackiervorbereitung
Pro | Contra |
---|---|
Sichert optimale Haftung des Lacks und minimiert das Risiko von Abplatzern oder Blasenbildung. | Benötigt viel Zeit und Sorgfalt, was den Aufwand deutlich erhöht. |
Verhindert Folgeschäden wie Rost oder Unterwanderung durch Umwelteinflüsse. | Erfordert spezielles Wissen sowie geeignete Hilfsmittel und Materialien. |
Reduziert langfristig den Materialverbrauch, da Nachbesserungen und Neulackierungen vermieden werden. | Kann bei Unachtsamkeit dennoch durch Fehler (z. B. unvollständige Reinigung) ins Gegenteil umschlagen. |
Erhöht die Zufriedenheit mit dem Endergebnis und den Werterhalt des Fahrzeugs. | Die Investition in hochwertige Reiniger, Haftvermittler & Abdeckmaterialien erhöht die Kosten im Vorfeld. |
Sorgt für ein professionelles und ästhetisch überzeugendes Lackbild. | Missachtung einzelner Schritte kann schwerwiegende optische Mängel verursachen. |
Akkurates Schleifen: Körnungen, Techniken und typische Fehler vermeiden
Akkurates Schleifen: Körnungen, Techniken und typische Fehler vermeiden
Beim Schleifen entscheidet sich, ob der Lack später wirklich hält und makellos aussieht. Hier trennt sich die Spreu vom Weizen – und zwar nicht nur durch die Wahl der Körnung, sondern auch durch die Technik und ein wachsames Auge für Fehlerquellen.
- Körnung gezielt wählen: Für das Entfernen alter Lackschichten oder grober Schäden eignet sich eine 80er bis 120er Körnung. Geht es um das Mattieren intakter Lackflächen, ist feineres Papier gefragt – meist 400er bis 600er, je nach Lacktyp und gewünschtem Finish. Für Kunststoff empfiehlt sich oft ein Schleifvlies, das die Oberfläche anraut, ohne sie zu beschädigen.
- Nass- vs. Trockenschliff: Nassschleifen mit eingeweichtem Papier verhindert Hitzeentwicklung und bindet Staub. Gerade bei Endschliffen für Hochglanzlackierungen ist diese Methode Gold wert. Trockenschliff ist dagegen schneller, birgt aber das Risiko von Kratzern, wenn nicht regelmäßig der Schleifstaub entfernt wird.
- Schleifrichtung beachten: Immer in gleichmäßigen, überlappenden Bahnen arbeiten – am besten kreuzweise. Das verhindert Riefen und sorgt für eine homogene Oberfläche. Besonders an Kanten und Sicken ist Fingerspitzengefühl gefragt, um nicht durchzuschleifen.
- Typische Fehler vermeiden: Zu grobes Papier hinterlässt tiefe Kratzer, die später sichtbar bleiben. Zu wenig Druck oder ungleichmäßige Bewegung führen zu welligen Flächen. Wer mit verschmutztem Papier arbeitet, reibt Schmutzpartikel ein und riskiert Lackeinschlüsse.
- Kontrolle zwischendurch: Nach jedem Schleifgang die Fläche mit einem feuchten Tuch abwischen und kritisch begutachten. Nur so fallen Schleiffahler oder ungleichmäßige Stellen rechtzeitig auf und lassen sich korrigieren, bevor es ans Lackieren geht.
Mit der richtigen Körnung, sauberer Technik und etwas Geduld wird das Schleifen zur soliden Basis für ein makelloses Lackbild – und spart dir später jede Menge Ärger.
Effiziente Abdeckung und exaktes Abkleben – der Schutz nicht zu lackierender Bereiche
Effiziente Abdeckung und exaktes Abkleben – der Schutz nicht zu lackierender Bereiche
Beim Lackieren ist es entscheidend, angrenzende Flächen und Bauteile präzise zu schützen. Hier trennt sich wirklich die Spreu vom Weizen: Wer beim Abkleben schludert, ärgert sich später über hässliche Ränder, Lacknebel oder sogar Schäden an empfindlichen Teilen. Also, wie gelingt das Ganze richtig?
- Materialwahl: Setze auf lösemittelfestes Klebeband, das sich rückstandsfrei entfernen lässt. Billiges Malerkrepp kann sich auflösen oder Klebereste hinterlassen – das gibt nur Stress beim Abziehen.
- Großflächige Abdeckung: Nutze spezielles Abdeckpapier oder -folie, die nicht durchweicht. Zeitungspapier ist nur in Ausnahmefällen geeignet, da Farbdruck abfärben kann. Für größere Flächen empfiehlt sich Folie mit statischer Haftung, die sich eng anlegt und nicht verrutscht.
- Abklebung an Karosserielinien: Ein Trick aus der Praxis: Klebe entlang von Sicken oder Falzen, um Übergänge unsichtbar zu machen. Das Auge verzeiht an diesen Stellen kleine Kanten eher als auf freier Fläche.
- Schraubenlöcher und Spalten: Diese Bereiche werden oft vergessen. Hier hilft Knetmasse oder spezieller Abdeckstopfen, um Lacknebel fernzuhalten.
- Spannung vermeiden: Klebeband nie unter Zug verkleben – sonst kann es sich beim Lackieren lösen oder nachgeben. Besser ist es, das Band leicht anzudrücken und auf Falten zu achten.
- Abkleben von Dichtungen: Mit einem dünnen Kabel oder einem speziellen Abzieher lassen sich Tür- und Fensterdichtungen leicht abspreizen, sodass der Lack auch unter die Gummis gelangt, ohne sie zu verkleben.
- Letzter Check vor dem Lackieren: Kontrolliere alle Kanten und Übergänge auf Lücken oder abstehende Ränder. Ein kurzer Drucktest mit dem Finger zeigt, ob alles wirklich fest sitzt.
Mit etwas Übung und dem richtigen Material ist das Abkleben kein Hexenwerk – aber es macht am Ende den Unterschied zwischen „ganz okay“ und „wow, das sieht aus wie vom Profi“.
Spezialfall Kunststoff: Besonderheiten bei der Lackiervorbereitung verschiedener Oberflächen
Spezialfall Kunststoff: Besonderheiten bei der Lackiervorbereitung verschiedener Oberflächen
Kunststoffteile sind in Sachen Lackiervorbereitung echte Eigenbrötler. Sie bringen nicht nur andere chemische Eigenschaften mit, sondern verlangen auch nach maßgeschneiderten Methoden. Wer hier wie bei Metall arbeitet, erlebt schnell böse Überraschungen – etwa Abblättern, Risse oder eine stumpfe Optik.
- Materialanalyse ist Pflicht: Nicht jeder Kunststoff lässt sich gleich behandeln. Thermoplaste (z. B. Stoßfänger) reagieren empfindlich auf Lösungsmittel, während Duroplaste oft eine härtere Gangart vertragen. Ein Blick auf die Materialkennzeichnung hilft, die richtige Strategie zu wählen.
- Trennmittelreste als Risiko: Viele neue Kunststoffteile sind mit unsichtbaren Trennmitteln aus der Produktion behaftet. Diese müssen mit einem speziellen Kunststoffreiniger entfernt werden, sonst haftet später kein Lack. Herkömmliche Silikonentferner sind hier meist wirkungslos.
- Haftvermittler nicht vergessen: Ohne einen passenden Kunststoff-Haftvermittler bleibt der Lack oft nicht lange auf der Oberfläche. Dieser wird nach der Reinigung dünn aufgetragen und sorgt für eine stabile Verbindung zwischen Kunststoff und Lackaufbau.
- Elastifizierer für flexible Teile: Weiche, biegsame Kunststoffteile benötigen Lacke und Grundierungen mit Elastifizierer-Zusatz. Nur so bleibt die Oberfläche auch bei Verformung rissfrei und widerstandsfähig.
- Antistatik-Behandlung: Kunststoffe laden sich beim Schleifen gerne elektrostatisch auf. Ein Antistatik-Tuch oder ein Ionisator verhindert, dass Staub wie magisch angezogen wird und später im Lack landet.
- Ausdünstzeit beachten: Nach der Reinigung und vor dem Lackieren sollte die Oberfläche einige Minuten ausdünsten, damit Restfeuchte und Lösungsmittel vollständig entweichen können. Sonst drohen Blasen oder Haftungsprobleme.
Jede Kunststoffart verlangt ihren eigenen kleinen Kniff – und wer diese Besonderheiten kennt, erzielt ein Ergebnis, das nicht nur optisch, sondern auch in Sachen Haltbarkeit überzeugt.
Staubfreiheit als Erfolgsfaktor vor dem Lackieren
Staubfreiheit als Erfolgsfaktor vor dem Lackieren
Staub ist der unsichtbare Feind jeder Lackierung – oft unterschätzt, aber gnadenlos, wenn es um die finale Optik geht. Schon winzige Partikel können das Finish ruinieren, indem sie sich als kleine Erhebungen oder Krater im Lack abzeichnen. Umso wichtiger ist es, dem Thema Staubfreiheit höchste Priorität einzuräumen.
- Optimale Raumvorbereitung: Lackierarbeiten sollten in einem möglichst staubarmen Umfeld stattfinden. Wer keine professionelle Kabine hat, kann mit einem feuchten Boden und geschlossenen Fenstern viel erreichen. Vorheriges Lüften und das Vermeiden von Luftzügen sind Pflicht.
- Antistatische Maßnahmen: Oberflächen und Kleidung laden sich schnell elektrostatisch auf und ziehen Staub magisch an. Ein Antistatik-Tuch oder spezielle Sprays helfen, diese Aufladung zu neutralisieren.
- Reinigung der Werkzeuge: Pinsel, Spritzpistolen und sogar die Schläuche sollten vor jedem Einsatz sorgfältig gereinigt werden. Rückstände vom letzten Einsatz sind eine häufige, aber leicht vermeidbare Staubquelle.
- Staubbindetücher verwenden: Direkt vor dem Lackieren empfiehlt sich der Einsatz von Staubbindetüchern. Diese nehmen feinste Partikel auf, ohne Rückstände zu hinterlassen – ein kleiner Schritt mit großer Wirkung.
- Wartezeiten beachten: Nach dem letzten Reinigungsschritt und vor dem Lackieren sollte die Oberfläche einige Minuten ruhen. So kann sich aufgewirbelter Staub setzen und wird nicht versehentlich mit aufgetragen.
Am Ende entscheidet oft der letzte Kontrollblick im Streiflicht, ob wirklich alles staubfrei ist. Wer hier noch einmal kritisch prüft, legt den Grundstein für ein Lackbild, das sich sehen lassen kann.
Empfohlene Materialien, Hilfsmittel und Profi-Tipps für die perfekte Vorarbeit
Empfohlene Materialien, Hilfsmittel und Profi-Tipps für die perfekte Vorarbeit
- Schleifklötze und flexible Pads: Für gleichmäßigen Druck beim Schleifen, besonders an Rundungen oder schwer zugänglichen Stellen. Sie verhindern Vertiefungen und sorgen für ein homogenes Schleifbild.
- Mikrofaser- und Spezialtücher: Zum finalen Abwischen der Oberflächen eignen sich hochwertige Mikrofaser- oder spezielle Lackier-Tücher, die keine Fasern oder Rückstände hinterlassen.
- Abdeckkantenband: Mit diesem speziellen Band lassen sich weiche Übergänge beim Lackieren schaffen, etwa an Türfalzen oder beim Spot-Repair. Es verhindert harte Lackkanten und spart aufwendiges Nacharbeiten.
- Kabelbinder und Kunststoffkeile: Praktisch, um Dichtungen oder Zierleisten vorsichtig abzuspreizen, ohne sie zu beschädigen. So gelangt der Lack auch in verdeckte Bereiche.
- Staubabsaugung und mobile Luftreiniger: Wer Wert auf absolute Staubfreiheit legt, kann mit mobilen Absaugsystemen oder Luftreinigern im Arbeitsbereich die Partikelbelastung drastisch senken.
- Temperatur- und Feuchtigkeitsmesser: Die Kontrolle von Raumklima und Untergrundtemperatur hilft, Lackierfehler wie Blasen oder schlechte Haftung zu vermeiden. Kleine digitale Messgeräte sind günstig und liefern präzise Werte.
- Profi-Tipp: Vor dem Lackieren einen „Tack-Test“ machen: Mit einem Stück Klebeband sanft über die Fläche tupfen. Bleibt Staub haften, ist eine weitere Reinigung nötig. Erst wenn das Band sauber bleibt, ist die Oberfläche wirklich bereit.
- Erfahrung zählt: Wer sich unsicher ist, sollte an einem unauffälligen Musterstück oder Altteil die gesamte Vorarbeit einmal durchspielen. Das nimmt die Nervosität und zeigt, wo noch Optimierungsbedarf besteht.
Mit diesen Tools und Kniffen gelingt die Lackiervorbereitung nicht nur schneller, sondern auch mit einem spürbar besseren Ergebnis – ganz nach dem Motto: Vorbereitung ist die halbe Miete.
Beispiel aus der Praxis: Vorbereitung einer Autotür für die Lackierung
Beispiel aus der Praxis: Vorbereitung einer Autotür für die Lackierung
Stell dir vor, eine Autotür soll neu lackiert werden – vielleicht nach einem kleinen Rempler oder weil der alte Lack einfach nicht mehr schön ist. Wie gehst du dabei vor, ohne böse Überraschungen zu erleben?
- Tür ausbauen und auf einen Ständer montieren: Das klingt erstmal nach Extra-Arbeit, bringt aber entscheidende Vorteile. Die Tür lässt sich rundum bearbeiten, Kanten und Unterseiten werden nicht vergessen und du kannst ergonomisch arbeiten.
- Türgriff, Dichtungen und Spiegel komplett entfernen: Nur so erreichst du alle Flächen, ohne riskante Schnittkanten oder verdeckte Rostnester. Das spart später viel Zeit beim Polieren und sorgt für ein durchgehend sauberes Ergebnis.
- Alte Steinschlagschutzfolien oder Klebereste gezielt abtragen: Mit einem Heißluftfön und Kunststoffspachtel lassen sich Folien oder Aufkleber rückstandsfrei entfernen. Klebereste werden mit einem speziellen Klebstoffentferner behandelt, um spätere Haftungsprobleme zu vermeiden.
- Vertiefungen und Kanten separat behandeln: Für Sicken und Falze empfiehlt sich der Einsatz von Schleifvlies oder kleinen Schleifstäbchen. So bleibt die Form erhalten und du verhinderst, dass scharfe Kanten rundgeschliffen werden.
- Prüfung auf Mikrokratzer und Poren: Mit einer Inspektionslampe oder einem kleinen Spiegel lassen sich feine Schäden entdecken, die im Tageslicht leicht übersehen werden. Eventuelle Poren oder Kratzer werden mit Füllspachtel oder Spritzspachtel ausgebessert.
- Testlackierung an einer verdeckten Stelle: Ein kurzer Probesprühstoß im Bereich der Türinnenseite zeigt, ob alle Vorarbeiten erfolgreich waren und der Lack optimal haftet. Erst danach folgt die finale Lackierung der Sichtflächen.
Dieses strukturierte Vorgehen spart nicht nur Nerven, sondern sorgt auch dafür, dass die Autotür nach dem Lackieren aussieht wie frisch aus dem Werk – und das ganz ohne böse Überraschungen.
Häufige Fehler in der Lackiervorbereitung und wie man sie vermeidet
Häufige Fehler in der Lackiervorbereitung und wie man sie vermeidet
- Unzureichende Trocknung nach der Reinigung: Wer zu früh mit dem nächsten Schritt startet, riskiert Feuchtigkeitseinschlüsse unter dem Lack. Die Lösung: Nach jedem Nassvorgang ausreichend lange ablüften lassen – ein Luftstrom oder eine Warmluftquelle kann helfen.
- Übersehene Altbeschichtungen oder Wachsrückstände: Besonders in Falzen und unter Zierleisten verstecken sich oft Reste alter Polituren oder Wachs. Diese verhindern die Haftung des neuen Lacks. Tipp: Mit einem speziellen Kontrollspray oder UV-Licht lassen sich solche Rückstände sichtbar machen.
- Falsche Reihenfolge der Arbeitsschritte: Wird etwa schon abgeklebt, bevor alle Schleifarbeiten abgeschlossen sind, gelangt Schleifstaub unter das Klebeband. Das führt zu unsauberen Kanten und schlechter Haftung. Immer die Reihenfolge einhalten: erst schleifen, dann reinigen, dann abkleben.
- Unpassende Temperatur der Materialien: Kalte Reiniger oder Lacke können zu Kondenswasserbildung führen. Daher sollten alle Materialien auf Raumtemperatur gebracht werden, bevor sie verwendet werden.
- Zu starke Beanspruchung von Kanten: Gerade an scharfen Kanten wird oft zu viel Material abgetragen. Das Ergebnis: Durchschliff bis aufs Blech oder den Kunststoff. Hier hilft sanftes Arbeiten mit feiner Körnung und gezieltem Druck.
- Ignorieren von Herstellerangaben: Jeder Lack- und Reinigungsmittelhersteller gibt spezifische Hinweise zur Verarbeitung. Werden diese missachtet, drohen Haftungsprobleme oder chemische Reaktionen. Also: Technische Merkblätter immer zur Hand nehmen und genau befolgen.
- Fehlende Endkontrolle vor dem Lackieren: Viele übersehen den letzten Check auf Staub, Fingerabdrücke oder feine Kratzer. Ein kritischer Blick im Streiflicht und mit Handschuhen über die Fläche streichen, kann letzte Mängel aufdecken.
Wer diese Stolperfallen kennt und gezielt umgeht, schafft die Grundlage für ein Ergebnis, das sich wirklich sehen lassen kann – und spart sich viel Ärger im Nachhinein.
Fazit: Sorgfalt bei der Vorarbeit als Schlüssel zu langfristig perfekten Lackierergebnissen
Fazit: Sorgfalt bei der Vorarbeit als Schlüssel zu langfristig perfekten Lackierergebnissen
Wer bei der Lackiervorbereitung auf höchste Präzision setzt, profitiert nicht nur optisch, sondern auch wirtschaftlich. Denn jede investierte Minute in eine akribische Vorarbeit zahlt sich langfristig aus: Der Lack bleibt widerstandsfähig gegen Umwelteinflüsse, die Oberfläche zeigt weniger Alterungserscheinungen und der Werterhalt des Fahrzeugs steigt spürbar.
- Nachhaltigkeit im Fokus: Sorgfältige Vorarbeit reduziert den Materialverbrauch, da Nachbesserungen und Mehrfachlackierungen vermieden werden. Das schont Ressourcen und spart bares Geld.
- Weniger Risiko für Folgeschäden: Wer gründlich vorbereitet, beugt Korrosion, Unterwanderung und unerwünschten chemischen Reaktionen vor. Das minimiert spätere Reparaturkosten und sorgt für echte Langlebigkeit.
- Höhere Zufriedenheit und Professionalität: Ein makelloses Ergebnis stärkt das Vertrauen in die eigene Arbeit – egal ob Hobbyprojekt oder Kundenauftrag. Die Freude am fertigen Lackbild ist durch nichts zu ersetzen.
Am Ende zeigt sich: Die Qualität des Endergebnisses steht und fällt mit der Sorgfalt in der Vorbereitung. Wer hier keine Kompromisse eingeht, setzt auf dauerhafte Perfektion – und das sieht man jedem Lack an.
FAQ zur perfekten Lackiervorbereitung
Warum ist eine sorgfältige Vorbereitung vor dem Lackieren so wichtig?
Nur durch gründliche Lackiervorbereitung kann eine optimale Haftung des Lacks erreicht werden. Fehlende Sorgfalt führt zu Problemen wie Abplatzern, Blasen, Rost oder sichtbaren Fehlern, die den späteren Gesamteindruck massiv beeinträchtigen.
Welche Arbeitsschritte sind bei der Lackiervorbereitung unbedingt erforderlich?
Eine professionelle Lackiervorbereitung umfasst das Reinigen und Entfetten der Oberfläche, gegebenenfalls das Anschleifen, erneutes Entfetten nach dem Schleifen, exaktes Abkleben sowie das Entfernen von Staub vor der Lackierung.
Worauf muss beim Schleifen besonders geachtet werden?
Die Wahl der richtigen Körnung sowie die passende Schleiftechnik sind entscheidend. Zu grobes Schleifpapier oder unsaubere Schleiftechnik verursacht tiefe Kratzer oder Durchschliff. Besonders an Kanten und Übergängen ist Fingerspitzengefühl gefragt.
Wie werden Kunststoffe vor der Lackierung richtig behandelt?
Kunststoffe erfordern spezielle Reiniger zum Entfernen von Trennmitteln und einen passenden Haftvermittler. Für flexible Teile sind elastische Lacke beziehungsweise Zusatzstoffe notwendig. Nach der Reinigung sollte die Oberfläche gut ausdünsten, bevor lackiert wird.
Welche typischen Fehler gilt es bei der Lackiervorbereitung zu vermeiden?
Fehler entstehen häufig durch unsachgemäße Reinigung, zu grobes oder ungleichmäßiges Schleifen, falsches oder schlampiges Abkleben und durch den Einsatz ungeeigneter Materialien wie billige Tücher oder ungeeignetes Klebeband.